Frau Müller muss weg (2016)
Schlechte Noten in der Schule – der Übertritt in die Sekundarschule ist gefährdet. Für die Eltern ist längst klar, wer die Schuld an der Misere trägt – die erfahrene Lehrerin Sabine Müller scheint den pädagogischen Anforderungen seit einiger Zeit nicht mehr gewachsen zu sein.
Dass das Problem nicht bei den Schülern zu suchen ist, davon ist jeder der Anwesenden überzeugt. Ihre Kinder sind alle ganz besondere kleine Persönlichkeiten, die ab und an spezieller Förderung bedürfen, und die nicht etwa einfach Spätzünder, faul, unkonzentriert oder einfach mathematisch unbegabt sind. Die Fronten in diesem Kampf sind klar.
Höchste Zeit, mal ein ernstes Wort mit Frau Müller zu reden. Die knallharte Karrierefrau Jessica Hofmann erklärt sich zur ausschliesslichen Sprecherin der Elterngruppe. Dem arbeitslosen Rolf Hediger passt das nicht in den Kram, und er versucht, die Diskussion immer wieder auf sich und sein Kind zu lenken. Dem Ehepaar Patrick und Marina Jost geht es vor allem um die Ausgrenzung ihres begabten Sohnes, während die alleinerziehende Mutter Katrin Graber nur aus Solidarität mitgekommen ist, denn ihr Sohn ist der Klassenbeste. Doch Frau Müller hat keinesfalls vor, die Klasse abzugeben. Stattdessen konfrontiert sie die ahnungslosen Eltern mit dem Verhalten ihrer Kinder. Plötzlich muss sich nicht mehr Frau Müller rechtfertigen, sondern es sind die Eltern, die ob ihrer eigenen Versäumnisse in Erklärungsnot geraten…
Später vergisst die Lehrerin ihre Tasche, als sie das Schulzimmer verlässt. Für die Eltern ist das die Gelegenheit, darin herum zu schnüffeln und einen Blick auf die Notentabelle zu erhaschen. Und siehe da – so schlecht sind die Noten ja gar nicht! Ob es Ihnen gelingt, ihre Forderung rückgängig zu machen? Jedenfalls sind sie plötzlich gar nicht mehr so darauf aus, als Frau Müller ihnen die Noten mitteilen will….
Der Autor
Nach einer Schauspielausbildung von 1986 bis 1989 an der Hochschule des Saarlandes für Musik und Theater in Saarbrücken war Lutz Hübner an verschiedenen deutschen Theatern als Schauspieler und Regisseur tätig.
Seit 1996 ist er freiberuflicher Schriftsteller und Regisseur. Er schrieb seitdem etliche Stücke, teils mehrere im selben Jahr, die ihn laut Statistik des Deutschen Bühnenvereins schon in der Spielzeit 1999/2000 zum meistgespielten Dramatiker der Gegenwart auf deutschen Bühnen machten, in der Anzahl der Aufführungen nur noch von Shakespeare und Goethe übertroffen. In der Spielzeit 2001/2002 fanden 751 Aufführungen seiner Werke statt. Bekannt wurde er anfangs vornehmlich für seine an ein jugendliches Publikum gerichteten Stücke wie Das Herz eines Boxers. Bald nahm er sich auch anderer Themen an, wie zum Beispiel des Berliner Bankenskandals im Bankenstück von 2004.
Das Stück «Frau Müller muss weg» wurde im Januar 2010 im Kleinen Haus des Staatsschauspiel Dresden aufgeführt. 2014 wurde es verfilmt.
Der Regisseur
Ueli Remund wird 1942 in Allenlüften geboren. Der Vater Maurer, die Mutter Hausfrau und Schulhaus-Abwartin. Glückliche Jugend: genug zu essen, viele Menschen rundum, enge Freundschaft zu Bruder Kurt, keinerlei Verwöhnung, dafür viel Freiraum und Zeit zum Tagträumen. Nach dem Lehrerseminar Lehrer in Laupen. Schliesst sich 1964 den jungen Leuten des Kellertheaters die Tonne an und findet hier seine geistige Heimat. Er spielt grosse und kleine Rollen in der «Tonne», wechselt allmählich ins Regiefach, hospitiert mal drei Wochen am Berner Stadttheater, ansonsten keinerlei «theatrale» Ausbildung, sondern alles «Learning-by-doing».
1989 entdeckt er das Schreiben als sichtbare Form des Tagträumens, verfasst weitere Theaterstücke und wird an einer öffentlichen Vorstellung von Theatertexten «entdeckt». Er wird 2002 pensioniert, arbeitet seither in Teilzeit als Redaktor, schreibt weiterhin fürs Theater, führt an Amateurbühnen Regie – und verwechselt das Theater noch immer mit der Realität.
Sein Stück Body & Soul wurde 2014 erfolgreich durch die mundARTbühni inszeniert.
Die Inszenierung im Überblick
Das Stück
Frau Müller muss weg
Autor
Lutz Hübner
Regie
Ueli Remund
Spielort 2016
Theater Alte Oele Thun
Auf der Bühne
![]() |
Pia Germann spielt Frau Müller |
![]() |
Antonia Huber spielt Jessica Hofmann |
![]() |
Patrick Neuhaus spielt Patrick Jost |
![]() |
Barbara Krebs spielt Marina Jost |
![]() |
Christoph Graf spielt Rolf Hediger |
![]() |
Barbara Dietrich spielt Katrin Graber |
![]() |
Jörg Kocher spielt Role Nydegger |
Hinter der Bühne
Probeassistenz
Johanna Kocher, Mariett Remund, Isabella Zbinden
Bühnenbild
Ueli Remund
Bühnenbau
Andreas Stettler
Technik
Lukas Tschannen, Klaus Tschannen, Beat Jörg
Requisiten
Yvonne Gfeller
Maske
Anna Siegenthaler, Gertrud Scherer, Katrin Schweizer, Franziska Steiner, Christine Bercher, Corina Frehner, Jasmin Grossniklaus
Koordination
Antonia Huber, Isabella Zbinden
Administration
Jacqueline Coendet
Finanzen
Sascha Moser
Werbung/Presse
Rolf Steffen
Vorverkauf
Marcel Wyler
Premierenapéro
Nathalie Zbinden
Programmgestaltung
atelier z-grafix.ch
Fotos
fotostudio z-arts.ch
Fotos
Bilder zum Stück finden Sie in unserer Fotogalerie